Weimar- Eine Reise durch die Zeit
Wir, die Klassen 10a und 10b, besuchten vom 5. – 7. Oktober 2022 die Kulturstadt Weimar.
Dass es eine Kulturreise sein wird, wussten wir vorher, aber dass wir uns auf ein pralles Kulturprogramm eingelassen haben, ahnten wir spätestens bei der Ankunft in der Stadt. Gerade aus dem Bus ausgestiegen, ging es schon los mit dem Besuch der frisch renovierten Bibliothek der Herzogin Anna Amalia, die uns mit den hohen Wänden und stuckverzierten hohen Decken sehr beeindruckte. Die alten Bücher flößten auch ein bisschen Ehrfurcht vor den Denkern vergangener Zeiten ein. Im Anschluss daran konnten wir im Goethe-Nationalmuseum am Goethes Leben teilhaben. Wir waren begeistert vom Goethehaus, in dem man durch das Haus schlendern konnte und mithilfe der Audio-Guides das Lebensgefühl eines der größten deutschen Dichter und Denker nachempfinden konnte: Seine Liebschaften, seine Freunde, die in seinem Haus ein- und ausgingen, seine Lust nicht nur auf das Dichten, sondern auch auf Naturwissenschaften, die Philosophie und das Malen. Viele Zeichnungen, Briefe, Bücher und Gegenstände aus seinem Alltag sind Zeugen der vielen Interessen dieses Mannes, dessen Liebesgedichte aktuell das Thema im Deutschunterricht sind.
Die Gedenkstätte Buchenwald bot uns Schülern einen sehr genauen Eindruck von dem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte und den Gräueltaten, die auf dem Ettersberg, dem ehemaligen Naherholungsgebiet von Weimar, verübt wurden. Der Leiter unserer Gruppe brachte uns auf einer einfühlsamen Art und Weise die unrühmliche Geschichte dieses Landes näher und warf die Frage auf, ob sich dieser Irrsinn heute wiederholen könnte. In unserer Gruppe erinnerten sich sofort alle an das Buch „Die Welle“ aus dem Deutschunterricht und wurden nachdenklich.
Später teilten sich die Klassen in Gruppen auf und begaben sich auf die Stadt-Rallye durch das schöne und auch irgendwie gediegene Weimar. Die Stadt und ihr Flair haben das Interesse vieler Schüler am meisten geweckt und sie hielten ihre Eindrücke von der Stadt in ihrem Video- und Fotomaterial fest. Dank der Passanten, die wir befragten haben, konnten auf diese Weise persönliche und witzige Stadt-Collagen entstehen.
Wir hatten auch die Gelegenheit uns über die Kunststilrichtung Bauhaus im namensgebenden Museum zu erkundigen. Flachdach-Hausbau, das Konzept der Einbauküchen oder strenge geometrische Designformen sind für uns heute eine alltägliche Erfahrung, die Ideen stammen jedoch aus der Zeit der 1920er Jahre. Für all diejenigen, die das Thema noch nicht im Kunstunterricht hatten, dürfte der Besuch etwas langatmig gewesen sein. Andere dagegen fanden es sehr interessant, weil es deutlich wurde, dass die Bauhaus-Schüler mit ihren Ideen der damaligen Zeit auf jeden Fall voraus waren.
Selbst auf dem Weg in Richtung Heimat ließen wir es uns nicht nehmen, einen Abstecher auf die Burg Wartburg in Eisenach zu machen. Die gutgelaunte Wartburg-Führung konnte uns auf unterhaltsame Weise einen Einblick in die Welt von Elisabeth von Thüringen und Martin Luther verschaffen und in das Leben auf der Burg mit dem berühmten Tintenklecks an der Wand, die die Weltgeschichte geschrieben hat.
Drei Tage in Weimar fühlten sich an wie eine Zeitreise durch Jahrhunderte und wird uns Zehnern in schöner Erinnerung bleiben.
Arabella Hasso und Alexander Schall, Klasse 10 a